Andreas Nachama

deutscher Historiker und Rabbiner; Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland ab 2019; geschäftsführender Direktor der Stiftung Topographie des Terrors 1994-2019; Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin 1997-2001; Rabbiner der Synagogengemeinde Sukkat Schalom ab 2000; Prof. Touro College Berlin 2005-2015

* 27. November 1951 Berlin

Herkunft

Andreas Nachama wurde am 27. Nov. 1951 in Berlin als Sohn der Textilfabrikanten-Tochter Lilli Schlochauer geboren, die später den aus Saloniki stammenden Oberkantor Estrongo Nachama († 2000) heiratete; Mutter und Ziehvater hatten als Juden den Holocaust überlebt. N. wuchs in einem liberalen Elternhaus auf, in dem neben Mitgliedern der Bekennenden Kirche, die seine Mutter in der Nazizeit versteckt hatten, auch Kommunisten verkehrten.

Ausbildung

Nach dem Abitur studierte N. 1972-1976 an der Freien Universität Berlin und in England Geschichte und Judaistik (Abschluss M.A.). Neben seinem Studium war er als Religionslehrer für die Jüdische Gemeinde der US-Armee in West-Berlin tätig. 1981 promovierte er in Berlin über "Ersatzbürger und Staatsbildung im 17. Jahrhundert".

Wirken

Bis 1979 war N. wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Ruhr-Universität Bochum. 1980-1993 war er dann leitender Mitarbeiter der Berliner Festspiele und machte sich in dieser Position einen Namen als Organisator bei der Preußen-Ausstellung 1981, als Pressechef bei der Berliner 750-Jahr-Feier ...